Rebenland Rallye: Starke Aufholjagd nach Technik-Pech

22 maart 2016  

Auf den schwarzen Freitag folgt ein starker Samstag: Das Rallyeteam Kößler hat bei der Rebenland Rallye, dem Saisonauftakt zum Mitropa Rallye Cup, ein beeindruckendes Comeback gefeiert. Manuel Kößler und Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) kämpften sich nach einem Getriebeschaden durch das Feld und holten mit Gesamtrang 11 und Platz drei im Mitropa Cup das Maximum heraus. Der Auftakt des Mitropa Rallye Cup 2016 bei der Rebenland Rallye (18.-19. März 2016) verlief so spannend wie von vielen erwartet. Das Rallyeteam Kößler um Manuel Kößler und Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) kämpfte von Beginn an auf Augenhöhe gegen Krisztian Hideg (Mitsubishi Lancer Evo IX R4), Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo X R4) und Maximilian Koch (Škoda Fabia S2000). Nach den ersten drei Wertungsprüfungen lag das Quartett innerhalb von sieben Sekunden. Wenig später mussten sich Kößler und Poschner jedoch aus dem Rennen um den Sieg verabschieden. Am Start der vierten Prüfung brach die Getriebeausgangswelle und verwandelte den Subaru Impreza von einem Allradler in einen Fronttriebler. „Dadurch war nicht nur die Kraftübertragung an die Hinterräder komplett weg“, schildert Kößler. „Der Subaru war zudem praktisch unfahrbar. Wir haben uns einmal fast gedreht und sind dann nur noch langsam weiter gerollt.“ Kößler/Poschner schleppten den Subaru in den nächsten Service, wo die Mechaniker von SG Sport das komplette Getriebe tauschten. „Die Jungs haben für den Wechsel in der freien Natur 40 Minuten gebraucht. Das schaffen viele Autohäuser auf einer Hebebühne nicht unter zwei Stunden“, lobt Poschner den Einsatz seines Teams. Trotzdem überschritt das Rallyeteam Kößler die erlaubte Servicezeit und fing sich eine Zeitstrafe von 1:40 Minuten ein. All das warf Kößler/Poschner auf Rang 36 zurück. Aufgeben kam für die Allgäuer trotzdem nicht in Frage. Im Gegenteil: Das neu formierte Subaru-Duo setzte umgehend zur Aufholjagd an und verbesserte sich am selben Abend noch auf Rang 29. Nach dem schwarzen Freitag lief es samstags zunehmend besser. Kößler/Poschner konnten das Tempo ihrer direkten Konkurrenten im Mitropa Cup mitgehen, auf einer WP erzielten sie sogar die fünftbeste Gesamtzeit. In der Gesamtwertung arbeiteten sich Kößler/Poschner Stück für Stück nach vorn und landeten nach der Disqualifikation von Maximilian Koch auf dem elften Gesamtrang und auf Platz drei in der Mitropa-Cup-Wertung hinter Krisztian Hideg und Hermann Gaßner. „Nach dem Defekt am Freitag haben wir das Maximum herausgeholt“, fasst Marcus Poschner zusammen. Manuel Kößler ergänzt: „Am Freitag lief es nicht rund bei uns, da war ich auch mit meiner fahrerischen Leistung nicht zufrieden. Der Samstag war absolut in Ordnung. Wir haben nicht auf die Zeiten geachtet und waren trotzdem mit bei der Musik. Da haben wir gesehen, dass wir es noch können.“ Stand Mitropa Rallye Cup (nach 1 von 9 Läufen): 1.    Krisztian Hideg/Istvan Kerek (Mitsubishi Lancer Evo IX R4)    62 Punkte 2.    Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4)    56 Punkte 3.    Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4)    48 Punkte 4.    Bernd Zanon/Francesco Orian (Renault Clio S1600)    43 Punkte 5.    Grega Premrl/Andreja Verbic (Citroen DS3 R3T)    38 Punkte Über den Mitropa Rallye Cup: Der 1965 gegründete Mitropa Rally Cup (MRC) ist acht Jahre älter als die Rallye-Weltmeisterschaft und damit eine der langlebigsten Meisterschaften im Rallyesport. Die „Europameisterschaft für Privatfahrer“ wird dieses Jahr zum 52. Mal ausgetragen. Seit 1965 haben viele namhafte Fahrer den Cup im Herzen Europas für sich entscheiden können, darunter Sandro Munari, Raffaele Pinto, Franz Wittmann und Armin Schwarz. Im Jahr 2016 bietet der MRC mit neun Rallyes in sechs Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und Ungarn) viel Abwechslung auf engstem Raum. Über das Rallyeteam Kößler: Manuel Kößler (27) begann seine Karriere im Kart und ist über Autoslaloms zum Rallyesport gekommen. 2009 wurde er Deutscher Meister in der Division 4, 2010 gewann er den Suzuki Rallye Cup in Österreich. 2014 gewann er mit Copilot Benedikt Hofmann auf einem Subaru Impreza R4 den Mitropa Rallye Cup. Nach einem reduzierten Programm 2015 will Kößler in diesem Jahr den Mitropa-Cup-Titel zurückerobern. Dabei setzt der Füssener auf den bewährten Subaru Impreza, aber auf einen neuen Beifahrer: Marcus Poschner, 2011 Deutscher Rallye Meister an der Seite von Sandro Wallenwein, wird Kößler 2016 den Aufschrieb vorlesen.