18.05.2016 – Wenn das Rallyeteam Kößler am kommenden Wochenende an der Rallye Velenje (20.-21. Mai) in Slowenien teilnimmt, ist das für die Mannschaft aus dem Allgäu eine ganz besondere Reise. Bei der schnellen Asphaltrallye feierte Subaru-Fahrer Manuel Kößler 2014 den bis dato einzigen Gesamtsieg seiner Karriere. Eine Wiederholung dieses Erfolgs möchte aber mindestens eine halbes Dutzend starker Piloten verhindern.
Dem Rallyeteam Kößler steht eine emotionale Rückkehr bevor: 2014 lieferten sich Manuel Kößler (Subaru Impreza R4) und Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo X R4) ein packendes Duell um den Gesamtsieg, das der Subaru-Fahrer letztlich mit 9,5 Sekunden Vorsprung für dich entschied. „Bei der Rallye Velenje 2014 hat alles zusammengepasst“, erinnert sich der 27-Jährige Kößler. „Vor der letzten WP lagen wir nur Sekündchen auseinander und haben dann nochmal alles rausgeholt und gewonnen. Das Schönste an dem Sieg war, dass wir ihn nicht durch Glück errungen haben. Wir waren einfach das schnellste Team an dem Wochenende.“
Knapp zwei Jahre nach dem viel umjubelten Gesamtsieg startet das Rallyeteam Kößler erstmals wieder in Slowenien. Bei der 2016er-Ausgabe der Rallye Velenje, Lauf vier zum Mitropa Rallye Cup und Lauf sechs zur FIA European Rally Trophy, sieht sich die Mannschaft aus dem Allgäu aber nicht in der Favoritenrolle. „Ein Top-5-Ergebnis ist unser Ziel, ein Podestplatz unser Wunschtraum“, fasst Copilot Marcus Poschner aus Lautrach zusammen. Die Zielsetzung liegt zum einen an der stark geänderten Streckenführung – nur die Hälfte der Route ist identisch zu 2014 – und zum anderen an der starken Konkurrenz.
Allein eine Handvoll Mitsubishi-Teams dürfte ein Auge auf den Siegerpokal geworfen haben. Zusätzlich zu den Mitropa-Cup-Teilnehmern Krisztian Hideg und Hermann Gaßner werden Darko Peljhan, Janos Szilagyi und Juraj Sebalj gute Chancen auf den Sieg zugesprochen. Darüber hinaus können auch die kleineren Fronttriebler – angeführt von Rok Turk (Peugeot 208 R2) und Aleks Humar (Renault Clio R3T) – auf den schnellen und kurvigen Asphaltpisten der Rallye Velenje für eine Überraschung sorgen.
„Bei der Velenje gibt es viele Ortsdurchfahrten und oft begrenzen Leitplanken die Strecke“, erklärt Manuel Kößler. „Dadurch liegt recht wenig Dreck auf der Piste und der Traktionsvorteil des Allradantriebs von unserem Subaru fällt nicht so stark ins Gewicht. Außerdem ist die genaue Ortskenntnis hier ein brutaler Vorteil, weil der Belag sehr oft wechselt. Manchmal kommt man auf eine Kurve zu und denkt, man fährt plötzlich auf Glatteis – so rutschig ist der Asphalt an manchen Stellen.“
Möglicherweise wird es auf den 173 WP-Kilometern sogar noch rutschiger zugehen als sonst. Die Meteorologen geben aktuell ein Regenrisiko von 50 Prozent an. Copilot Marcus Poschner würde sich über nasse Bedingungen freuen. „Im Regen haben wir schon bei der Lavanttal geglänzt, warum sollte das in Slowenien anders sein?“
Über den Mitropa Rallye Cup:
Der 1965 gegründete Mitropa Rally Cup (MRC) ist acht Jahre älter als die Rallye-Weltmeisterschaft und damit eine der langlebigsten Meisterschaften im Rallyesport. Die „Europameisterschaft für Privatfahrer“ wird dieses Jahr zum 52. Mal ausgetragen. Seit 1965 haben viele namhafte Fahrer den Cup im Herzen Europas für sich entscheiden können, darunter Sandro Munari, Raffaele Pinto, Franz Wittmann und Armin Schwarz. Im Jahr 2016 bietet der MRC mit neun Rallyes in sechs Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und
Über das Rallyeteam Kößler:
Manuel Kößler (27) begann seine Karriere im Kart und ist über Autoslaloms zum Rallyesport gekommen. 2009 wurde er Deutscher Meister in der Division 4, 2010 gewann er den Suzuki Rallye Cup in Österreich. 2014 gewann er mit Copilot Benedikt Hofmann auf einem Subaru Impreza R4 den Mitropa Rallye Cup. Nach einem reduzierten Programm 2015 will Kößler in diesem Jahr den Mitropa-Cup-Titel zurückerobern. Dabei setzt der Füssener auf den bewährten Subaru Impreza, aber auf einen neuen Beifahrer: Marcus Poschner, 2011 Deutscher Rallye Meister an der Seite von Sandro Wallenwein, wird Kößler 2016 den Aufschrieb vorlesen.