Besser spät als nie: Eigentlich wollte das Rallyeteam Kößler schon im vergangenen Jahr an der Rallye Opatija im Nordwesten Kroatiens teilnehmen, doch damals platzte die Premiere wegen einer Terminüberschneidung. Umso größer ist die Vorfreude der Subaru-Piloten Manuel Kößler und Marcus Poschner auf den dritten Lauf zum Mitropa Rallye Cup 2016.
Das Rallyeteam Kößler betritt am kommenden Wochenende Neuland: Bei der Rallye Opatija (6.-7. Mai) nimmt die Mannschaft aus dem Allgäu zum ersten Mal an einer Rallye in Kroatien teil. Die Balken-Republik ist nach Deutschland, Österreich, Slowenien, Italien und Tschechien das sechste Land, in dem Manuel Kößler auf Bestzeitenjagd geht. Trotz der ungewohnten Strecken ist bei dem 27-Jährigen von Anspannung keine Spur.
„Ich weiß bisher nur, wo unser Hotel ist“, berichtet Kößler. „Wie und wo die Strecken sind, das werden wir vor Ort sehen. Die unbekannten Prüfungen sollten für mich kein Problem darstellen, ich gewöhne mich normalerweise sehr schnell an neue Bedingungen. Da mache ich mir keine Sorgen. Im Gegenteil: Ich freue mich, mal wieder ein neues Land zu entdecken.“
Seit den beiden Auftaktläufen in Österreich hat der Mitropa Rallye Cup (MRC) jedoch nicht nur das Land gewechselt, auch die Vorzeichen haben sich vor dem Kroatien-Gastspiel geändert. Mit Janos Puskadi (Skoda Fabia R5) hat sich erstmals ein R5-Pilot für den MRC angemeldet, zudem nimmt Krisztian Hideg (Mitsubishi Lancer Evo IX) vor der Rallye Opatija die Favoritenrolle ein. Der Ungar mit kroatischer Lizenz ist nicht nur Tabellenführer in der „Europameisterschaft für Privatfahrer“, 2015 fuhr er bei der Rallye Opatija sogar zum Gesamtsieg.
„Der Sieg unterstreicht, wie schnell Krisztian Hideg in seinem Mitsubishi unterwegs ist. Er hat die bessere Streckenkenntnis. Dadurch wird es noch schwieriger, ihn zu knacken. Aber man kann jeden knacken“, gibt sich Manuel Kößler kämpferisch. Copilot Marcus Poschner gibt eine etwas vorsichtigere Prognose ab: „Mit 110 WP-Kilometern ist die Rallye Opatija relativ kurz. Ein Reifenschaden und man ist weg vom Fenster. Mein Ziel sind unverändert die Top 3 im Mitropa Cup sowie die Top 10 im Gesamt. Und wenn alles gut läuft, sollte noch etwas mehr drin.“
Auf der Halbinsel Istrien trifft das Rallyeteam Kößler aber nicht nur auf unbekannte Strecken, sondern auch auf viele neue Teilnehmer, die zwar nicht in den Mitropa Cup eingeschrieben sind, aber in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen. Zu den Top-Anwärtern auf eine gute Platzierung zählen Antal Kovacs (Ford Fiesta R5), der Italiener Alfonso di Benedetto (Peugeot 207 S2000) sowie die Mitsubishi-Fahrer Juraj Sebalj und Janos Szilagyi. Letztere konnten die Rallye Opatija schon für sich entscheiden.
Über den Mitropa Rallye Cup:
Der 1965 gegründete Mitropa Rally Cup (MRC) ist acht Jahre älter als die Rallye-Weltmeisterschaft und damit eine der langlebigsten Meisterschaften im Rallyesport. Die „Europameisterschaft für Privatfahrer“ wird dieses Jahr zum 52. Mal ausgetragen. Seit 1965 haben viele namhafte Fahrer den Cup im Herzen Europas für sich entscheiden können, darunter Sandro Munari, Raffaele Pinto, Franz Wittmann und Armin Schwarz. Im Jahr 2016 bietet der MRC mit neun Rallyes in sechs Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Slowenien und Ungarn) viel Abwechslung auf engstem Raum.
Über das Rallyeteam Kößler:
Manuel Kößler (27) begann seine Karriere im Kart und ist über Autoslaloms zum Rallyesport gekommen. 2009 wurde er Deutscher Meister in der Division 4, 2010 gewann er den Suzuki Rallye Cup in Österreich. 2014 gewann er mit Copilot Benedikt Hofmann auf einem Subaru Impreza R4 den Mitropa Rallye Cup. Nach einem reduzierten Programm 2015 will Kößler in diesem Jahr den Mitropa-Cup-Titel zurückerobern. Dabei setzt der Füssener auf den bewährten Subaru Impreza, aber auf einen neuen Beifahrer: Marcus Poschner, 2011 Deutscher Rallye Meister an der Seite von Sandro Wallenwein, wird Kößler 2016 den Aufschrieb vorlesen.